Awareness-Workshop

In diesem Workshop möchten wir mit euch über Konzepte und Ansätze von Awareness und Awarenessarbeit sprechen. Wir wollen gemeinsam herausfinden, wie wir Awareness als politischen Gegenentwurf zu gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen verstehen und umsetzen können. Dabei werden wir sowohl theoretische als auch praktische Ansätze von Awarenessarbeit betrachten und Fragen klären wie: Was ist eigentlich Awarenessarbeit und wie ist sie in anarchistische und feministische Kontexte eingebettet? Was bedeuten die Konzepte Parteilichkeit und Definitionsmacht im Kontext Awareness? Warum ist Awareness wichtig und wie sieht emanzipatorische Awareness in der Praxis aus? Welche Ressourcen und Infrastrukturen sind notwendig? Neben Inputs zu den Grundlagen von Awareness möchten wir vor allem den Raum öffnen, um uns über Handlungsmöglichkeiten, Herausforderungen und Schwierigkeiten auszutauschen, die mit Awarenessarbeit einhergehen und mögliche Umgangsweisen erarbeiten. Wir (AMFAC) sind ein queerfeministisches Kultur- und Partykollektiv aus Münster und veranstalten seit 5 Jahren queer Partys gegen Repression. Unsere Partys sind dabei nicht nur Mittel zum Zweck, um ein bisschen Kohle umzuverteilen – unser Ziel ist auch, einen Ort für Personen zu gestalten, an dem sich alle möglichst sicher fühlen können. Für uns bedeutet Awareness der Versuch, einen verantwortungsvollen und solidarischen Umgang mit den Auswirkungen von Gewaltstrukturen zu finden – auf unseren Partys, aber auch darüber hinaus. Awareness ist ein Thema, dass uns viel beschäftigt und uns sehr am Herzen liegt. Wir finden es wichtig, dass sexistische und rassistische Gewalt auch innerhalb unserer Strukturen thematisiert und sichtbar gemacht wird und wir uns damit auseinandersetzen, wie wir gemeinsam Verantwortung für Übergriffigkeiten und Grenzverletzungen übernehmen können. Wir grenzen uns somit von neoliberalen Formen der Awareness- oder Antidiskriminierungsarbeit ab, die diskriminierendes Verhalten lediglich als individuelle Handlungen begreifen bzw. darauf abzielen, Vorurteile von Einzelpersonen überwinden zu wollen. Awareness bedeutet für uns eine politische Praxis, Diskriminierung und Unterdrückung als Ergebnis von systemischen Machtstrukturen zu verhandeln, mit dem Ziel, diese Strukturen langfristig zu bekämpfen. Für den Workshop ist kein Vorwissen notwendig. Wir versuchen unseren Workshop daran zu orientieren, was euch wichtig ist, was euch beschäftigt und worüber ihr sprechen möchtet. Wir verstehen uns nicht als Awareness-Expert*innen – für Awarenessarbeit gibt es kein Patentrezept. Wir bringen Erfahrungswissen mit, das wir mit dem Aufbau und der Umsetzung von Awarenessstrukturen gesammelt und aufbereitet haben und das wir mit euren Erfahrungen, Interessen und Ideen zusammenbringen wollen.
2 years ago
Antifa Festival NRW 2023
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